Normalerweise in Schulen werden die meisten Fächer zusammen unterrichtet. Bei uns ist es jedoch etwas anders. Hier wird man in bestimmte Leistungs-Levels eingeteilt, sodass sich jeder individuell gefordert und gefördert fühlt.
Wie das Fach selber schon sagt, geht es hierbei um die Interpretation eines Songs. Oder auch das schauspielerische Erarbeiten eines Songs.
Hierbei zählt vor allem die Vorarbeit.
Hat man beispielsweise einen Song zur Hand, muss dieser als erstes interpretiert werden. Zunächst stellt sich die Frage nach dem Charakter, der hinter der zu interpretierenden Figur steckt? Wie “schaut” dieser Charakter aus? Wie ist er einzuordnen bzw. wie soll “man” ihn verstehen? Welche Intention verfolgt er? Welche Geschichte und welcher Hintergrund “stecken” hinter dem Song? Wie kann die gesamte Situation, aber auch die einer jeden am Song beteiligten Figur gedeutet werden? …
Wenn man all diese Schritte beachtet und diese bis ins Detail bearbeitet hat, zählt die eigene Interpretation.
Wie nimmt man selber die Situation des darzustellenden Charakters wahr? Wie kann ich sie in mir selber aufnehmen oder gar mit meiner Person, mit meinem Charakter verschmelzen lassen? Und auf welche Weise schaffe ich es letztendlich, das Publikum zu erreichen? Welche Handlungsfähigkeit- und Darstellungsmöglichkeiten stehen mir zur Verfügung?
Auch wenn es sicherlich nicht allen Menschen bewusst ist, so zählt primär, dass der Akteur es schafft, die Gefühle, den Charakter, die Vorgeschichte und die Situation so herausragend darzustellen, dass das Publikum den Charakter nachempfinden und mit ihm fühlen kann – positiv sowie negativ.
Schauspiel ist nichts anderes als eine fiktive Realität, in der du als Akteur lernst, in eine Rolle zu “schlüpfen” und diese mittels Sprache, Gestik und Mimik zu verkörpern und gegebenenfalls als diese fiktiven Person bzw. Figur mit dem Publikum in Interaktion zu treten.
Durch diesen interaktiven Prozess lernst du im ersten Schritt, wie jede einzelne, individuelle und minimal von einander abweichende Gefühlslage auf deine äußere Umgebung wirkt. Du lernst, wie unterschiedlich die Gefühle eines jeden sind und wie sie verschiedene Impulse hervorrufen. Dabei muss dir immer bewusst sein, dass der Zuschauer “unwissend” ist. Er übernimmt die Rolle des “Neugierigen”, “Gespannten” und “Kritischen”, der die Rolle, die du spielst bzw. verkörperst, (noch) nicht kennt. Dies musst du ihm auf authentische und möglichst transparente Weise vermitteln. Mit zunehmender Übung kommt im Fach “Schauspiel” zu dem ersten -eher kognitiven Lernschritt – ein zweiter hinzu. Dieser umfasst die emotionale Ebene, bei der es insbesondere um eine bessere Selbstwahrnehmung geht. Als Akteur spürst du mit der Zeit, welche Gefühle für dich selber leichter zu spielen sind und welche auf den Zuschauer bzw. auf das Publikum authentischer wirken.
Unter Repertoire wird die ,,sture” Song-Erarbeitung verstanden, um auf diese Weise ein gewisses Verständnis für einen Song zu erhalten. Bevor man einen Song richtig interpretieren kann, muss dieser natürlich zuerst erlernt werden. Jede Note, jede Pause und jede Wiederholung hat ihre eigene “Daseinsberechtigung” und somit auch ein Recht darauf, vom Sänger beachtet, erarbeitet und schließlich (auswendig) gelernt zu werden.
Im Fach “Voices” geht es um die sogenannte Mehrstimmigkeit. Im Vordergrund steht die Erarbeitung unterschiedlichster, mehrstimmiger Lieder mit dem Ziel, zu einem späteren Zeitpunkt Songs erlernen zu können, die mehrstimmig geschrieben wurden.
Für die Ausbildung zum Musicaldarsteller stellt das Fach “Gesang” natürlich einen wichtigen “Grundbaustein” dar. Jeder Mensch bringt “seinem Musicalkoffer” jedoch eine eigene, individuelle Stimme mit. Er verfügt über unterschiedliche Grundkenntnisse und weist individuelle Besonderheiten oder gar Schwierigkeiten beim Singen auf. Bedingt durch diese vielschichtigen Voraussetzungen und Gegebenheiten ist es unabdingbar, auch einzeln zu lernen, d.h. Einzelgesangsunterricht zu erhalten. So können einerseits auf viel individuellere Art und Weise unterschiedliche Gesangstechniken erlernt und Fehler auf gesanglicher Ebene weitergehend behoben werden.
Musiktheorie darf als Fach in dieser Ausbildung natürlich nicht fehlen. Wie der Name schon sagt, geht es um das theoretische Verständnis von Musik. Hierzu zählt nicht nur das Wissen um die Notennamen, sondern auch das Erlernen der Notenwerte, der Intervalle, der Pausenzeichen u.v.m.. Denn kein Lied kommt ohne Noten aus – oder umgekehrt: ohne Noten kein Lied.
Genauso wenig darf das Fach Musikgeschichte fehlen. Es ist wichtig zu wissen, woher, d.h. aus welcher Zeit, aus welchem Kulturkreis oder aus welchem Land der Song bzw. die Musik kommt; welcher Epoche sie zugeordnet werden kann, um welche Art von Musik es sich handelt und woher sich all die musikalischen Besonderheiten ableiten. Sozusagen ist dies der ganz normale Geschichtsunterricht der “Musik(r)evolution”.
Das Fach und auch der Begriff “Gesangstechnik” erscheint auf den ersten Blick sehr abstrakt. Daher ist es hilfreich, sich vorzustellen, dass bestimmte, klar definierte Säulen die Basis der Gesangstechnik bilden. Diese Säulen sind quasi mit theoretischem und praktischem Wissen gefüllt, das es zu (er)lernen, zu (er)spüren und zu verinnerlichen gilt, um so zur korrekten Gesangstechnik zu gelangen – verständlicher ausgedrückt: Die Säulen sind die Basis des Gesangs, um richtig singen zu können. Offene Fragen, wie zum Beispiel: “Wo befindet sich meine Gesangs-Stütze, die mir beim Hervorbringen, Halten und Singen eines Tones hilft und was bewirkt sie? Welche Rolle spielt dabei mein Mund und mein Kehlkopf?”, werden auf diese Weise im Fach Gesangstechnik geklärt. .
Unter dem Begriff “Chor” können sich alle etwas vortsellen, nahezu jeder kennt ihn oder hat bestimmt schon einmal in einem Chor mitgesungen. Auf der Bühne wirken und klingen Chöre immer besonders gut. Sie verursachen oft Gänsehaut oder verleihen einem Musical eine besondere Dynamik. Doch auch der chorische Gesang und die damit verbundenen chorische Stimmbildung “will” gelernt sein und werden. Um auch dieses Ziel zu erreichen steht “Chor” als Lehrfach auf dem Stundenplan.
Das Fach “Fitness”: absolut wichtig! Die körperliche Fitness – angefangen vom traditionellen Liegestütz über Burpees als Form des Ganzkörpertrainings bis hin zum Ausdauertraining – spielt im Rahmen dieser Ausbildung eine ganz entscheidene Rolle. Hier wird an alles gedacht. Es geht sowohl um die Verbesserung der allgemeinen als auch um die gezielte, ganzkörperliche Fitness, ohne die der Tanz- und Gesangsunterricht in der Form nicht möglich wäre. Eine gute Finess hilft einem später auf der Bühne, beide Komponenenten – also das “Singen und Tanzen” gut miteinander verbinden zu können. Darüber hinaus verbessert sich durch eine optimale Fitness deine Tanz- und Gesangshaltung. Fazit: ohne das Fach “Fitness” läuft nichts.
Gerade stehen, Mitte finden, anwesend sein und dabei Ausstrahlung zeigen… – der klassische Ballett-Tanz ist den allermeisten bekannt und sie assoziieren damit ganz bestimmte Bilder und Erinnerungen. Auf der Bühne ist der klassische Ballett-Tanz wunderschön anzusehen, im Klassenzimmer aber enorm schwer zu erlernen. Wer nie vor der Ausbildung Ballett getanzt hat und es nun fast täglich tun muss, sieht sich in diesem Fach schnell mit vielen Problemen konfrontiert. Plötzlich nehmen Fragen, die einem bislang unbedeutend erschienen, viel Zeit und Raum ein – z.B.: “Wie halte ich meine Füße?”, “Wo genau müssen meine Arme hin?” Genauigkeit und Konzentration, Geduld und Disziplin sind in jeder Ballettstunde definitiv die wichtigsten Grundvoraussetzungen, die es zu beherzigen gilt.
Jazztanz ist eine beliebte Form des zeitgenössischen Tanzes, der mit zahllosen Elementen aus dem Ballett und Modern Dance vermischt und kombiniert wird. Diese Form des anspruchsvollen und modernen Bühnentanzes bedarf einer sehr guten Fitness und Ausdauer, die kontinuierlich im Jazzunterricht trainiert wird. mit hohem Anspruch. Somit sind “Warm ups” von über 60 Minuten nichts Ungewöhnliches. Während des Unterrichtsverlaufes gewinnt man den Eindruck, als wenn es für die Vielzahl der Fitnessübungen eine riesige Funduskiste gäbe, sodass für jeden Geschmack und für jedes Bedürfnis immer etwas dabei ist.
Außerdem erlernen und erarbeiten wir in diesem Fach natürlich Gruppenchoroeographien, die später auf der Bühne aufgeführt werden.