Hallo meine Lieben,
Wahnsinn, wie schnell doch die Zeit vergeht. Mein erstes Jahr an der Stage School ist fast vorbei und dies bedeutet, dass ich in weniger als einem Monat bereits meine erste Abschlussprüfung haben werde.
Bammel habe ich ja schon ein bisschen davor.
Denn in der Prüfung muss alles gezeigt werden, was im ersten Jahr erarbeitet wurde.
Wir werden in genau 3 Fächern geprüft – klingt wenig, ist aber mehr als genug Arbeit. Denn alle Fächer “verschmelzen” in diesen 3 Prüfungen.
Die Tanzprüfung: Tag 1
Gleich am ersten Tag werden wir im Fach “Tanz”, also Jazz und Ballett, geprüft. In einer 15-minütige Choreographie, die vorgegeben und vorher einstudiert wurde, müssen wir zeigen, was wir in einem Jahr technisch alles erarbeitet und gelernt haben.
Hierbei zählt nicht nur deine Tanz-Technik und deine körperliche Fitness, die du dir im ersten Jahr erarbeitet hast, sondern vor allem – als oberstes Kriterium sozusagen – wird besonders viel Wert auf deine Ausstrahlung gelegt.
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Gesang und Interpretation: Tag 2
In Gesang wird eine klassische Arie gesungen und ein deutscher Musicalsong nach Wahl dargeboten.
Hierbei fließen all deine erarbeiteten Schauspielkenntnisse, die Art der Interpretation, dein Repertoire und deine Gesangstechniken zusammen.
Meine beiden Songs sind erstens Carl mio Ben von Giuseppe Giordani und zweitens Heißgeliebt aus dem Musical Wicked.
Während der Prüfung ist es wichtig, dass du die Jury von deinem Können überzeugst, indem du nicht nur schauspielerisch, sondern auch gesanglich auf stimmlicher und technischer Ebene “punktest” und kontinuierlich zeigst, was in dir steckt.
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Schauspiel: Tag 3
Für das Fach Schauspiel habe ich zusammen mit einem Partner über Monate eine vierminütige Schauspielszene erarbeitet.
Zu den Prüfungskriterien zählen hier insbesondere die (Aus-)Sprache, die Gestik und die Mimik. Während der vierminütigen Interaktion zeigt sich für die Prüfungskommission deutlich, was ich alles in Sprechtechnik gelernt habe, wie ich mir schauspielerisch bestimmte Dinge erarbeitet und in welchen Bereichen und auf welche Art und Weise ich mich verbessert habe.
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Im Anschluss an all diese Erläuterungen muss ich einfach mal sagen, dass ich bezüglich der Prüfung sehr nervös bin und nicht einschätzen bzw. absehen kann, wie es (ver-)läuft oder wie ich mich “(durch-)schlagen” werde.
Die größte Herausforderung dabei ist für mich, an mich zu glauben und vollends auf das zu vertrauen, was ich kann und gelernt habe.
Ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige bin, die sich so manches Mal fragt, ob es genügt, was man kann oder ob man auf sich selber setzen kann.
Doch genau diese offenen Fragen und dieses Ungewissene schätze ich so sehr an allem, was ich grade in dieser Ausbildung mache. Tagtäglich muss ich immer wieder über meinen “eigenen Schatten” springen.
Insgesamt ziehe ich aber nach dem ersten Jahr ein sehr positives Fazit für mich: denn egal, ob ich bestehe oder nicht, ich habe mich noch nie zuvor in meinem Leben tagtäglich mehr Herausforderungen gestellt oder stellen müssen als während meiner bisherigen Zeit an der Stage School. Ich wachse jeden Tag über mich hinaus – und das ist eine Bereicherung, die mir keiner mehr nehmen kann!!
Küsschen
Julia